VERKÜRZTE VERSION – VOLLSTÄNDIGE KOMMT BALD

Jeder kennt es und fast alle leiden, wenn auch unterbewusst, darunter: die Einteilung von Menschen, aufgrund von meist unbeeinflussbaren Äußerlichkeiten, in eine schön, hässlich und normal Kategorie. Dieser Vorgang, der von der Gesellschaft auf Individuen, aber auch von den meisten Personen auf sich selbst angewendet wird, wird als Lookism bezeichnet.
Beschrieben wird die von der Gesellschaft betriebene Konstruktion und Anwendung von Schönheitsidealen auf Individuen.
Das allgemein geltende Schönheitsempfinden der Gesellschaft ist nicht natürlich gegeben, sondern wird dir Tag für Tag von den öffentlichen Medien, am Arbeitsplatz, auf der Straße und dem Schulhof suggeriert.
Genau das ist das Problem: Den Menschen wird die Freiheit genommen ein individuelles Schönheitsbild zu entwickeln. Immer werden einem Musiker_innen, Topmodels und Schauspieler_innen vor Augen gehalten. Diese sollen die personifizierte Schönheit darstellen, das höchst Erstrebenswerte des guten Aussehens. Die Masse richtet sich nach dem, was in den Massenmedien(!) vorgemacht wird und versucht sich dem anzupassen, ein Trend ist geboren. Leicht fällt es zu behaupten, dass dies eben genau jenes Schönheitsbild ist, welches man aus sich selbst heraus „halt einfach am schönsten findet“, wo mensch also eine natürliche Schönheit zu erkennen glaubt. Demnach, beurteilen sich Menschen auch selbst als schön und hässlich. Menschen, welche sich selbst als unattraktiv sehen, fühlen sich den ganzen Tag über unwohl (beschissen) und grenzen sich oft schon von alleine, von anderen Menschen ab. Selbst jene, welche allgemein als schön gelten, reden sich diverse körperliche Makel ein, die es zu überbrücken oder zu beseitigen gilt. So genannte „natürliche“ Schönheitsideale sind jedoch ausschließlich fabriziert. Ein gutes Beispiel dafür ist der heutige Trend nach kontinuierlichen Besuchen in Solarien, was jedoch noch vor wenigen Jahrzehnten, als „Verniggerung“ bezeichnet wurde, und damit im Großen und Ganzen von der europäischen Bevölkerung, als das höchste Maß an Hässlichkeit galt.
Ein besonders krasses Maß nach körperlicher Anpassung stellen so genannte „Schönheitsoperationen“ dar, welche einen äußerst aggressiven Eingriff in den menschlichen Organismus bedeuten. Neben dem Fettabsaugen, versuchen sich viele auf ein gesellschaftlich festgelegtes Idealgewicht herunter zu hungern. Regelmäßig erkranken gerade Models, deren Beruf es ist, das gesellschaftlich konstruierte Schönheitsideal zu reproduzieren, an gefährlichen Krankheiten wie z B. Magersucht und Bulimie. Dazu kommen erhebliche Knochenschäden, welche durch den Abbau der Körpermuskulatur verursacht werden. Das Feld der durch Nährstoffmangel verursachten Leiden ist groß.
Wer nicht bereit ist, sich solch einem angeblich natürlichen, jedoch in Wirklichkeit einfach nur fabrizierten Schönheitsideal zu unterwerfen, in soweit es Menschen möglich ist, riskiert von seinem_ihrem sozialem Umfeld als hässlich bezeichnet zu werden und wird (nicht nur in der Schule) schnell ausgegrenzt und Ziel von Mobbing. Jeder sollte sich fragen, was „schön“ und „hässlich“ eigentlich ist und vor allem wer? Was viele nicht begreifen wollen ist, dass jeder nur für sich selbst, also ganz individuell, festlegen kann und auch muss, was er schön findet. Das dies oft nicht respektiert wird, ist trauriger Alltag an den mensch sich schon längst gewöhnt hat.
Gerne wird behauptet, der zivilisierte Mensch, hat sich der Evolution, also der natürlichen Auslese entzogen, da er_sie nicht mehr den Kampf ums Überleben führt, sondern in einem sozialen Staat lebt, welcher rein theoretisch in der Lage ist, jedem Menschen eine sichere Existenz zu ermöglichen. In Wirklichkeit haben sich die Bedingungen der Auslese jedoch bloß geändert. Während es früher darum ging den harten natürlichen Bedingungen seiner Umwelt angepasst zu sein, zählt es heute in wieweit die jeweilige Person dem vorherrschendem Schönheitsideal entspricht, da diese „Sexy People“ schneller bzw. öfter sexuelle Beziehungen aufbauen und dadurch tendenziell mehr Nachkommen zeugen.
Das „hässliche Entlein“ welches mit 40 Jahren immer noch keine_n Lebenspartner_in gefunden hat, wird zum_zur evolutionärem_n Aussteiger_in ausgegrenzt. Unserer Meinung nach, sollten jedoch alle Menschen ihre_n Partner_innen nach eigenen Kriterien wählen und beurteilen. Schließlich kommt wahre Schönheit immer noch von Innen!
Letztendlich sind sich nur wenige wirklich bewusst, dass sie ihr Gegenüber über ein lookistisches Verhalten permanent ausgrenzen und ihn_ihr in ihrer_seiner freien Entwicklung stark einschränken bzw. diese gar nicht erst zulassen, also total verhindern.
Wir verlangen nicht, dass ihr niemanden mehr attraktiv finden sollt und ihr sollt auch nicht jeden schön finden. Wir denken bloß, dass mensch niemanden auf Grund seines Aussehens ab- oder aufgewerten sollte. Denkt einmal darüber nach.
EIN TEXT DES PINNEBERGERRUPPENSTERN’s